Zur Tapete im Industry Style gehört auch die richtige Deckenbelauchtung. Bei eBay ist Burkhard fündig geworden und hat eine Lampe mit acht Armen bestellt. Bine meint, sie sähe aus wie eine Spinne, Burkhard hat sie daher liebevoll auf den Namen Thekla getauft.
Theka ist gestern auch heile in Eschweiler angekommen, allerdings in Einzelteilen. Zugegeben, das Teil kommt aus dem Reich der Mitte und war dementsprechend preiswert. Schlecht sieht sie nicht aus, aber beim Blick unter den Deckel würde jeder Elektromeister in eine Schockstarre verfallen.
Aus jedem der acht Arme (Verzeihung: Beine, es ist ja schließlich eine Spinne!) ragen zwei Drähte, die irgendwie miteinander verbunden werden wollen. Entsprechendes Verbindungsmaterial fehlt leider in dem Tütchen.
Tja nun, wie wir inzwischen wissen, gehörte auch ein Satz rustikaler Eichenmöbel zu Burkhards Erbe. Ganz ehrlich, auch wenn die heutzutage nicht mehr ganz so zeitgemäß sind: für die Sperrmüll wären die einfach zu schade.
Und ja, es handelt sich um Möbel. Möbel! Und nicht um Kisten. Keine Kisten aus Spanplatten, so wie wir sie heutzutage aus den Möbelläden kennen. Es sind wirklich Möbelstücke! Keine Frage, wir wollen aus unserem neuen Heim kein Museum machen, auch wenn Gerd das vielleicht gerne gesehen hätte. Aber für die wertvollsten Stücke haben wir einen guten Kompromiss gefunden: die finden ihren neuen Platz in Burkhards Reich.
Einen neuen (alten) Schreibtisch haben wir ja schon in Holland gefunden. Ein moderner Gaming-Chair würde dahinter nicht gut aussehen. In Kaarst hat Burkhard einen Antik-Laden aufgetan, der hochwertige Chesterfield-Chefsessel anbietet. Heute, am 8. April 2021 hat Burkhard sich auf den Weg dorthin gemacht. Und, was sollen wir sagen? Er ist Geld losgeworden. Viel Geld!
Wenn schon, denn schon, hat Burkhard sich wahrscheinlich gedacht. Da zu seinen Eichenmöbeln einfach kein IKEA-Schreibtisch passt, hat er sich im Internet umgeschaut.
Die Frage, die er sich stellen musste war: Stilmöbel oder echte Antiquität? Die Wahl ist auf ein echtes Altertümchen gefallen. In Holland hat er einen sehr gut erhaltenen Chesterfield Schreibtisch aus massivem Hartholz aufgetrieben. In Posterholt, gleich hinter der Grenze, haben sich Vater und Sohn auf die Aufbereitung antiker Chesterfield Möbel spezialisiert. Die beiden bekommen Top-Bewertungen.
Geliefert wird der Schreibtisch in der 15. Kalenderwoche 2021 bis in die zweite Etage. Wir sind uns sicher: der macht richtig was her. Jetzt muss Burkhard nur noch nach den passenden Sitzmöbel schauen, aber das kommt später, wenn die anderen Möbel erstmal oben ihren neuen Platz gefunden haben.
Das ging jetzt ber mal flott!
Ursprünglich haben wir gedacht, das würde noch ewig dauern, bis wir endlich einziehen können. Aber jetzt, wo wir mit den Renovierungsarbeiten im Dachgeschoss angefangen haben, geht es auf einmal ganz schnell. Wo bis vor ein paar Tagen noch der Mief der 70er in unsere Nasen drang, entstehen derzeit ganz neue Welten. Auch Gerd, der jede einzelne Renovierungsmaßnahme mit einem Kopfschütteln begleitete meint plötzlich: ihr bekommt es aber schön!
Ja, finden wir auch! Burkhards Büro ist inzwischen fertig tapeziert, und die Teppichfliesen sind heute angeliefert worden. Letztere können dann zeitnah verlegt werden, und dann wird alles fertig sein, wenn am 14. April 2021 (Burkhards Vater wäre an diesem Tag 82 geworden) der Schreibtisch aus dem niederländischen Posterholt angeliefert wird.
Morgens hatten wir noch einen Termin bei tedox in Rheydt. Dort haben wir noch nach einem grauen Teppichboden für Burkhards Büro gesucht. Auch die Teppichwelt Mönchengladbach auf der Alsstraße haben wir mit diesem Kaufinteresse betreten. Etwas unkonventionell der Laden, aber wir fühlen uns gleich sehr gut aufgehoben. Der Inhaber geht nämlich auf unsere Wünsche ein.
Als er hört, dass auf dem neuen Boden teure Eichenmöbel zu stehen kommen, hat einen ganz anderen Vorschlag. Er bietet uns hellbeige Teppichfliesen, die er irgendwo als Sonderposten aufgekauft hat. Normalerweise würden die 70 EUR/m2 kosten, hier und heute aber für 14 EUR/m2 zu haben. Wir haben uns noch nie mit Teppichfliesen auseinandergesetzt und haben starke Bedenken, dass die Fugen nicht gut aussehen würden. Dieses Vorurteil kann der Verkäufer aber schnell entkräften, in dem er sich auf den Boden schmeißt um zwei dieser Fliesen aneinaderzufügen. Wir sehen echt keine Naht. In der Tat fühlt sich die Qualität der Ware sehr hochwertig und wohnlich an. Aber beige? Im Zusammenspiel mit der Tapete im Industie-Stil könnte das sehr geschmackvoll aussehen.
Burkhard ist heute experimentierfreudig. Er wagt den mutigen Schritt und bestellt 20 m2 Fliesen. Wir sind jetzt schon gespannt, wie es später aussehen wird.