Lila sei keine Farbe, so hat es Burkhards Kunstlehrer Rudi Schneider immer gelehrt. Lila sein eine Altjungfernfarbe, hat er immer gesagt. Es würde violett heißen, hat er uns beigebracht.
Ausgesucht hatte sich Bine für ihr Zimmer eigentlich ein Rubinrot. Deswegen, weil es in der Sonnenblende ihres Dachfesnters vorkommt. Keine Ahnung, ob und was da schief gelaufen ist, jedenfalls hat die Tapete unbestreitbar einen lilafarbenen Stich. Ganz egal, was Rudi Schneider dazu sagen würde, aber für uns ist das lila!
Das Gute ist, Fehler vom Anstreicher hin oder her: es sieht gut aus zu der weißen Decke und dem grauen Teppichboden. Sehr gut sogar. Immerhin so gut, dass es Bine gefällt, obwohl sie eigentlich gar kein lila, Verzeihung violett, mag.
Auch der Ratschlag unseres Teppichhändlers hat sich als vorteilhaft erwiesen: die gekettelten Sockelleisten sehen top aus.
Das erste Möbelstück hat auch schon Einzug gehalten, eine schwarze Kiste für 10 EUR. Sie hat schon dafür gesorgt, dass Burkhard die Augen verdreht hat, allerdings hinter Bines Rücken. Ist ja ihr Zimmer!
Jetzt müssen wir mal schauen, was von Bines Möbel in unseren Kombi passt. Denn wir können jetzt tatsächlich loslegen, mit den ersten Möbeln von Siegen nach Mönchengladbach umzuziehen. So langsam nimmt das Ganze Gestalt an.