Nachdem Burkhards neuer Schreibtisch bereits Einzug ins neue Heim gehalten hat, wir auch Bine ungeduldig. Auch in ihrem Zimmer soll es jetzt weitergehen. Am gestrigen Donnerstag hatten wir einen Termin im Küchenstudio Pohlen, wofür wir einen Corona-Schnelltest benötigten. Der ist auch heute am Freitag noch bis Mittag gültig. Über die Grenze zum Ikea nach Heerlen wollen wir nicht, aber auch in Kaarst ist für Kunden mit Termin und Schnelltestergebnis geöffnet.
Also gehts wieder auf die A44 in nordöstlicher Richtung. Der Parkplatz des Einrichtungshauses erscheint uns zunächst ziemlich leer. Ob die wohl tatsächlich aufhaben? Schließlich konnten wir gestern einen Termin buchen.Unsere Angst ist unbegründet, es ist offen, aber es ist nichts los. Leute, Ihr müsst Euch das vorstellen wie im Phantasialand an einem Ruhetag. Riesenparkplätze und vor dem Eingang ein Zickzackkurs wie im Vergnügungspark oder vor der Sicherheitskontrolle am Airport. Nur mit dem Unterschied, dass gerademal eine Handvoll Kunden vor uns sind.
Lila sei keine Farbe, so hat es Burkhards Kunstlehrer Rudi Schneider immer gelehrt. Lila sein eine Altjungfernfarbe, hat er immer gesagt. Es würde violett heißen, hat er uns beigebracht.
Ausgesucht hatte sich Bine für ihr Zimmer eigentlich ein Rubinrot. Deswegen, weil es in der Sonnenblende ihres Dachfesnters vorkommt. Keine Ahnung, ob und was da schief gelaufen ist, jedenfalls hat die Tapete unbestreitbar einen lilafarbenen Stich. Ganz egal, was Rudi Schneider dazu sagen würde, aber für uns ist das lila!
Das Gute ist, Fehler vom Anstreicher hin oder her: es sieht gut aus zu der weißen Decke und dem grauen Teppichboden. Sehr gut sogar. Immerhin so gut, dass es Bine gefällt, obwohl sie eigentlich gar kein lila, Verzeihung violett, mag.
Darüber, dass die Böden für die obere Etage bereits bestellt sind, haben wir ja schon an anderer Stelle berichtet. Inzwischen haben wir auch bei der Teppichwelt Mönchengladbach angerufen und einen Liefertermin vereinbart: am Donnerstag, den 8. April 2021 rückt ein LKW mit zwei Mann an, um die Auslegeware bis ins Dachgeschoss zu liefern.
Der Teppichboden fühlt sich richtig gut an, flauschig und weich. Ach, wenn der nur schon liegen würden. Aber das geht jetzt plötzlich alles ganz schnell. Bereits am übernächsten Wochenende, so jedenfalls unsere Planungen, soll die obere Etage bezugsfertig sein. Wir sind soooo gespannt darauf.
Eigentlich hat sich Bine ja ein Yoga-Zimmer gewünscht. Zugegeben, alle Figuren sind in ihrem neuen Zimmer nicht turnbar, dafür ist es eigentlich zu klein.
Unfair, könnte man meinen. Schließlich bezieht Burkhard gleich nebenan sein ungleich größeres Büro. Das hat aber seine Gründe. Lange hat Gerd uns wegen der teuren Eichenmöbel in den Ohren gelegen. Auch wenn wir ihn sehr gut verstehen können und auch den Wert zu schätzen wissen: ein Museum wollen wir aus unserem neuen Heim nun auch nicht machen.
Aber Burkhard hat es ja bereits an anderer Stelle auf dieser Seite ganz schön beschrieben: ein Erbe anzutreten bedeutet nicht nur, sich die Annehmlichkeiten zu eigen zu machen. Es ist vielmehr auch mit Verantwortung verbunden. Auch Burkhards Mutter hätte es nicht gerne gesehen, wenn die Möbel auf dem Sperrmüll gelandet wären. Und so hoffen wir, auch dem Ansinnen der Erblasserin gerecht zu werden, in dem Burkhard Teile des Mobilars in seinem neuen Büro unterbringt. Für diesen Zweck benötigt er dann ohne wenn und aber das größere Zimmer.